Der Abwärtstrend des MSV Duisburg hat ein Ende, die persönliche Horror-Bilanz von Torsten Ziegner ebenso. Während es für den MSV-Trainer nach sechs Niederlagen gegen Wehen Wiesbaden erstmals zu drei Punkten reichte, feierte seine Mannschaft vor 3.593 Zuschauern in der Brita-Arena den ersten Erfolg nach drei sieglosen Spielen (3:1) und landete einen wichtigen Dreier im Abstiegskampf der 3. Liga.
Ziegner brachte Eigengewächs Baran Mogultay für den gegen Viktoria Köln wackligen Linksverteidiger Niklas Kölle und verzichtete im Kader etwas überraschend auf Sturm-Alternative Chinedu Ekene. Joshua Bitter kehrte nach seiner Verletzungspause auf die Duisburger Bank zurück, musste sich jedoch zunächst hinter Rolf Feltscher anstellen.
Der prall gefüllte Gästeblock im ansonsten leeren Stadion des Tabellenvierten fiel beim Einlaufen der Teams durch eine Pyro-Einlage auf. Angefeuert von den 700 mitgereisten Anhängern vergab Aziz Bouhaddouz die frühe Chance auf die Führung. Der Angreifer verpasste nach einem Einwurf aus spitzem Winkel das lange Eck nur knapp (6.). Danach übernahmen die Hausherren das Kommando. Benedict Hollerbach verzog aus 16 Metern, weil Feltscher nicht sauber genug geklärt hatte (23.).
Kurz darauf präsentierten sich die Zebras mit mehr Selbstvertrauen und deutlich aggressiver. Die Ziegner-Elf hatte gute Umschaltmomente sowie durch Bouhaddouz und Stoppelkamp innerhalb weniger Augenblicke, jeweils nach starker Vorarbeit Marvin Ajanis, zwei gefährliche Abschlüsse zu verzeichnen. Der Marokkaner scheiterte zudem aus kurzer Distanz am starken SVWW-Keeper Arthur Lyska (35.). Die Meidericher mussten sich ärgern, dass es ohne Treffer in die Kabine ging.
MSV: Müller – Feltscher (81. Bitter), Mai, Senger, Mogultay – Jander (67. Stierlin), Bakalorz – Ajani (67. Kölle), Michelbrink (46. Pusch), Stoppelkamp – Bouhaddouz (77. König).
Schiedsrichter: Konrad Oldhafer
Zuschauer: 3.593
Gelbe Karten: Jander (60.), Fechner (76.).
Tore: 0:1 Eigentor Jacobsen (55.), 0:2 Pusch (56.), 1:2 Wurtz (63.), 1:3 Stoppelkamp (89.).
Ziegner brachte zur zweiten Halbzeit Kolja Pusch, der zuletzt eher hinten dran war, für den unauffälligen Jonas Michelbrink. Die erste Möglichkeit gehörte den Gastgebern, Vincent Müller zeichnete sich gegen Hollerbach aus (51.). Dann jubelten die Zebras. Bjarke Jacobsen versuchte eine flache Stoppelkamp-Flanke von rechts zu klären und schoss dabei Torhüter Lyska an. Von seinem Körper aus rollte die Kugel ins eigene Tor. Duisburg erhöhte nur eine Minute später auf 2:0. Lyska hielt erst stark gegen Pusch, der Ball prallte von der Latte direkt zurück zum MSV-Joker, der entschlossen einköpfte. Ein perfekt getroffener Aufsetzer von SVWW-Kapitän Johannes Wurtz sorgte für den schnellen Wiesbadener Anschlusstreffer zum 2:1 (63.).
Der MSV blieb unbeeindruckt und machte eine Minute vor Schluss mit einem Kunststück alles klar. Ob gewollt oder nicht: Stoppelkamp flankte den Ball vom rechten Sechzehnereck gefühlvoll in den linken Giebel. Es war der erste Treffer seit dem 21. August beim 3:0-Auswärtssieg in Meppen. So belohnten sich die Zebras dank einer guten Leistung mit dem dritten Auswärtssieg in dieser Saison. Am Samstag in einer Woche ist die SpVgg Bayreuth zu Gast in der Schauinsland-Reisen-Arena.